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Kategorie: Piratenpartei

PANORAMAFREIHEIT – DER PIRATENSCHUSS GING NACH HINTEN LOS

Die Europaabgeordnete Julia Reda bringt die Panoramafreiheit in Gefahr, damit sie sie dann gemeinsam mit Wikipedia wieder retten kann. Ein Gastbeitrag von Thomas Elbel.

So. Jetzt müssen Wikipedia und die Piraten also die Panoramafreiheit retten. Wie kam es eigentlich dazu?

Zur Erinnerung: In Deutschland ist die Panoramafreiheit schon seit langem Gesetz und zwar in § 59 UrhG. Dort steht u.a., dass Jeder an öffentlichen Plätzen befindliche Bauwerke fotografieren und diese Fotografien öffentlich wiedergeben darf. Also alles gut im Land der Dichter, Denker und Onlinelexikonartikelbebilderer.

Aber dann kam Julia Reda, die Piratenabgeordnete im Europaparlament, und wollte das Urheberrecht mal wieder total besser machen. In ihrem Bericht zur Reform des europäischen Urheberrechts schrieb sie folgenden Antrag:

„Das Europäische Parlament […] fordert den Gesetzgeber der EU auf, sicherzustellen, dass die Nutzung von Fotografien, Videomaterial oder anderen Abbildungen von Werken, die dauerhaft an öffentlichen Orten platziert sind, gestattet ist.“

Das stieß dem französischen Abgeordneten Jean Marie Cavada sauer auf. In Frankreich gibt es nämlich keine dem § 59 UrhG vergleichbare Regelung. Eine EU-Richtlinie stellte den Mitgliedsländern 2005 schon einmal die Einführung der Panoramafreiheit frei, aber das französische Parlament entschied sich damals mehrheitlich dagegen. Muss man nicht mögen, kann man aber respektieren. In Frankreich darf man daher die nächtliche Beleuchtung des Eiffelturms zwar fotografieren, aber derartige Fotografien nicht ohne Lizenz zu gewerblichen Zwecken veröffentlichen (Fotos des Eiffelturms selbst allerdings schon, denn auf den ist jedes Urheberrecht längst erloschen, wie übrigens auf die meisten historischen Gebäude). Die französischen Fotografen scheinen damit irgendwie leben zu können.

Eiffelturm2_JPG

Der Entwurf von Frau Reda muss den Franzosen daher erschienen sein wie der Versuch, jetzt mit der Brechstange das durchzusetzen, was 2005 freiwillig nicht geklappt hat. Ihr französischer Kollege Cavada hat mit einer klassischen Retourkutsche reagiert und selbst folgenden Gegenentwurf formuliert:

„Das Europäische Parlament […] vertritt die Auffassung, dass die gewerbliche Nutzung von Fotografien, Videomaterial oder anderen Abbildungen von Werken, die dauerhaft an physischen öffentlichen Orten platziert sind, immer an die vorherige Einwilligung der Urheber oder sonstigen Bevollmächtigten geknüpft sein sollte.

Es kam, wie es kommen musste: Nicht der Entwurf von Frau Reda wurde angenommen, sondern der von Cavada. Und der bedroht nun seinerseits die deutsche Panoramafreiheit. Gut, dass im Büro von Frau Reda mit Mathias Schindler ein ehemalige Funktionär von Wikimedia, der Muttergesellschaft von Wikipedia, arbeitet, auf deren Eintragsseiten viele Fotos veröffentlicht sind, die der von Cavada empfohlenen Regelung möglicherweise zuwiderlaufen würden. Da gibt es dann sehr kurze Wege. Wikipedia hat auch sogleich eine „Rettet die Panoramafreiheit“-Kampagne dazu losgetreten. Das böse Wort Abmahnung, das ja bekanntlich in keiner guten Urheberrechtsdebatte fehlen darf, macht die Runde: Kann man dann in Zukunft etwa für Reichstagsselfies auf Facebook abgemahnt werden?

„Keine Angst!“, möchte man den verängstigten Selfieisten zurufen. Es ist nur ein Bericht, den der zuständige EU-Kommissar Oettinger dann irgendwann im Herbst wohlwollend in Erwägung ziehen und wahrscheinlich zu einem größeren Teil zur Schubladenware erklären wird, wie die meisten solcher Berichte. Und schon die Empfehlung von Cavada („… vertritt die Auffassung …“) ist deutlich unverbindlicher formuliert, als der Reda-Text, der ja konkrete legislative Schritte forderte.

Das absolut Coole an der ganzen Sache ist aber, dass Frau Reda sich jetzt als Retterin der Malaise präsentieren kann, die sie durch eine etwas kulturunsensible Initiative erst selbst losgetreten hat.

À la bonheur.

TE

SHARING IDENTITIES IS CARING ABOUT OTHERS

Die Piratenpartei ist in der Versenkung verschwunden, und die Debatte um das Urheberrecht hat sich von digital-pubertären Floskeln wie „sharing is caring“, „geistigen Diebstal gibt’s nicht, weil ja nichts wegkommt“ oder „Austausch von Daten im Netz ist nun mal technische Realität, da kann man nichts machen“ gelöst.

Wirklich?

Nicht ganz. Mit dem Vorsatz „I’m fighting to make copyright unified, progressive and future-compatible in the EU. Will you join me?“ sitzt nun Julia Reda als „The Pirat“ im EU-Parlament und ist Berichterstatterin für die Evaluation der EU-Urheberrechts-Richtlinie. Ihr Berichtsentwurf zum EU-Urheberrecht enthält eine ganze Menge Änderungsvorschläge, die Kulturschaffenden ganz schön zu schaffen machen könnten. Ihr Leitsatz ist „Urheberrecht ungeeignet für grenzüberschreitenden Kulturaustausch im Netz“, und in einem Interview kommentiert sie die geltenden Bestimmungen mit „… dann ist oft Filesharing die attraktivere Lösung“.

Es klingt, als sollten Rechteinhaber geistiger Schöpfungen ihr Recht zur Selbstbestimmung über die Verbreitung ihrer Werke ein ganzes Stück weit aufgeben, weil ja Filesharing nun mal technische Realität ist. Die Wiederbelebung dieses Ansatzes verwundert, da die Piraten ein gewichtiges Argument nie entkräften konnten: Wenn man digitale Verbreitung von Werken nicht regulieren kann (oder darf), kann auch Datenschutz oder Jugendmedienschutz letztlich nicht funktionieren oder legitim sein. Warum gilt „sharing is caring“ nicht für Nutzerdaten? Piraten und viele Netzpolitiker sind eine stringente Erklärung – oder einen Ausweg – schuldig geblieben.

Bis heute!

Unter „Was denkst du?“ sammelt Julia Reda auf ihrer Website Kommentare zu ihrem Berichtsentwurf. Dort zeichnet sich ein völlig neuer und progressiver Umgang mit Nutzerdaten ab. Wer dort in der Vergangenheit nämlich einen Kommentar hinterlassen hat und nun erneut kommentieren möchte, bekommt im Formular nicht etwa langweilig seine eigenen Nutzerdaten (Name, Mail-Adresse, Website) angezeigt, sondern auch schon mal die eines anderen Nutzers. Problemlos könnte man nun dort unter fremder Identität einen Kommentar hinterlassen, und die Öffentlichkeit würde es nicht merken. Ein Ausweg aus dem Dilemma!

wasdenkstEDIT

Endlich ist der Widerspruch aufgelöst. Der digitale Altruismus gilt nicht mehr nur für das Verschenken von Musik, Filmen, Büchern und Software. Er gilt auf ganzer Linie und wird zum Vorzeichen eines wirklich freien Internets. Für Nutzerdaten darf man nun sagen: Sharing identities is caring about others. Oder hat hier jemand das Netz nicht verstanden?

AK

EDIT: Kommentatoren berichten inzwischen, dass sie sogar bislang nicht freigeschaltete Kommentare anderer Nutzer in ihrem Formular zu sehen bekommen. Es lebe die Transparenz.

LICHTNAHRUNG STATT URHEBERRECHT

Gern wird in diesen Tagen das Urheberrecht von Politikern zur Disposition gestellt, um den Weg für ein „freies Internet“ zu ebnen. Das Urheberrecht sorgt schließlich dafür, dass die Erschaffer von Musik, Film, Literatur und Fotografie ihren Anteil einfordern dürfen, wenn Plattformen einen wirtschaftlichen Vorteil durch Einbindung der Werke haben. Eigentlich ist das Urheberrecht der Inbegriff von fairem Ausgleich zwischen wirtschaftlich stärkeren Verwertern und wirtschaftlich schwächeren Kreativschaffenden. Gerade im linken politischen Spektrum sollte es akzeptiert sein.

Dem ist aber nicht so. Zu sehr drängt das Verlangen der Allgemeinheit nach kostenlosem Medienkonsum auf Verwirklichung in der politischen Agenda. Und zu sehr sorgt das Urheberrecht dafür, dass Plattformen einflussreicher und lautstark wetternder Firmen, die die Werke der Kreativschaffenden „verschenken“ (um sich selbst die Werbeeinnahmen einzustecken), sich über Abgaben und Gewinneinbußen ärgern. Zu sehr haben manche Vertreter der Grünen und der Linkspartei ihre Segel in den Wind des Digital-Kapitalismus gehangen, als dass sie noch mehr als symbolisch Rücksicht auf die (fürs Wahlergebnis irrelevanten) Kreativschaffenden nehmen könnten. Ausgleich ist für sie nicht mehr, dass Erlöse aus kreativer Leistung fair aufgeteilt werden. Ausgleich ist vielmehr, wenn kreative Leistung kostenlos erschwinglich wird und die Lobbyisten der Netz-Monopolisten zufrieden sind.

Aber durchaus machen sich einzelne Politiker intensivere Gedanken, weil sie wissen, dass das kreative Gut, das sie für ein paar mehr Wählerstimmen so gern für lau unters Volk verteilen, mit der Zeit schwinden könnte. „Grundeinkommen statt Urheberrecht?“ heißt die – zum Selbstschutz mit einem Fragezeichen versehene – Antwort des Politikers Ilja Braun von der Linkspartei. Als Ausdruck der Komplexität seiner Idee hat er ein ganzes Buch geschrieben, allerdings kann man den Grundgedanken auch – zeitgemäß kostenlos – auf der für Urheberrechtsdemontagen empfänglichen Plattform iRIGHTS.info (deren Finanziers so bekannt sind wie Helmut Kohls Spender) lesen.

Es entfaltet sich ein bestechend einfaches Gedankenmodell: Das Urheberrecht sollte ja mal die Autonomie und den Lebensunterhalt von Kreativen sichern. Kreativ sind heute aber „irgendwie alle“, und insofern kann die Vergütung der Kreativen in eine Zuwendung transformiert werden, die allen zugute kommt: Das Bedingungslose Grundeinkommen. Dass es wenige Kreative gibt, deren Werke massenhaft rezipiert werden und viele Kreative, die nichts Ergiebiges beisteuern, kümmert ihn genau so wenig wie die Piratenpartei, die auf eine ähnliche gedankliche Gleich(mach)ung setzt. Kreativität ist schließlich „demokratisiert“. Das klingt toll, und danach ist es gestrig, zwischen einem Bestseller-Autor und dem Verfasser einer Produktrezension bei Amazon zu unterscheiden. Beide sind kreativ. Gleichwertig. Basta.

Dieser von nicht zu glaubendem Respekt für die professionell und erfolgreich tätigen Kreativschaffenden getragene Gedanke könnte also alle Probleme des Urheberrechts in der digitalen Gesellschaft mit einer Keule lösen: Das Urheberrecht kann weg, wenn Kreative (also Alle) sowieso ein Dach über dem Kopf hätten und nicht verhungern müssten.

Das ist revolutionär. Das Recht des Stärkeren wird durch die politische Linke mit gesellschaftlicher Fairness digital versöhnt. Das ließe sich ausbauen. Man muss das Bedingungslose Grundeinkommen gar nicht überstrapazieren. Wenn Menschen endlich in der Lage wären, ihre physische Energie aus stets kostenlos vorhandenem Licht zu ziehen, bräuchten sie keine Beteiligungen am wirtschaftlichen Erfolg ihrer Leistung. Sie könnten im Gegenzug ihre Werke kostenlos ins Netz stellen – zum Wohle der Gesellschaft und der Monopolisten. Lichtnahrung statt Urheberrecht. Der Begriff Hungerkünstler bekäme eine positive, zeitgemäße Dimension. Ausbaufähig ist der Gedanke vor allem (und wenn einem das zu esoterisch ist) aber auch in eine andere Richtung: Alle Schutzrechte können bald abgeschafft werden. Wozu brauchen wir etwa noch aufwändig durchzusetzenden Kündigungsschutz? Es muss doch endlich in Ordnung sein dürfen, wenn ein Unternehmen seinen Arbeitnehmer mal eben in die Wüste schickt, wo kostenlos die Sonne scheint und ihm sein bedingungsloses Grundeinkommen niemand nehmen kann.

AK

IHR DÜRFT MICH ALLE UMSONST AUSBEUTEN…

Während ihres kurzen Höhenfluges predigte die Piratenpartei (was ist das?) Musikern, Autoren und anderen Künstlern gebetsmühlenartig:

Ihr müsst eure Werke frei im Netz zur Verfügung stellen, egal wie viel ihr dafür geschuftet habt. Sharing is Caring. Und natürlich wird das dem Schaffen neuer Werke keinen Abbruch tun. Wahre Künstler handeln aus Idealismus und hören niemals auf. Im Übrigen gibt es viele tolle neue Bezahlmodelle im Internet. Menschen zahlen freiwillig, wenn ihnen ein Werk wirklich etwas bedeutet. Wenn man das Netz versteht, wird man schon nicht verarmen. Im Gegenteil. Man wird durch das Netz so richtig bekannt und findet dann ganz von selbst Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Die Creative-Commons-Lizenz, wonach Urheber pauschal auf Teile ihres Urheberrechts verzichten, sollte zum verbindlichen Standard werden, wenn man schon das Urheberrecht nicht wegreformiert bekommt.

Dass sich mit dieser letztlich nur den großen Netz-Monopolisten dienlichen – und von deren Lobbyisten daher unabhängig von der Piratenpartei massiv vertretenen – Mantra keine stabile Zustimmungsbasis in der Bevölkerung erzielen lässt, ist inzwischen klar geworden. Aber die Piratenpartei will natürlich weiter gegen Selbstbestimmungsrechte von Werkschaffenden ins Feld ziehen und setzt dabei auf neue, unverbrauchte Gesichter an der Front.

Eines dieser Gesichter gehört der 27-jährigen Katharina Nocun. Die allerdings hat nun bekannt gegeben, sie wolle nicht mehr… Im Gespräch mit ZEIT ONLINE erklärte sie: „Ich würde ja gerne weitermachen! Aber es ist bei mir finanziell einfach nicht drin.“ Denkt die Frau etwa an Geld und nicht an ihre Mission? Künstler gehen oft ein halbes Leben lang unentgeltlich ihrer Tätigkeit nach, um vielleicht irgendwann doch mal davon leben zu können!

Aber vielleicht liegt es nicht am mangelnden Idealismus. Wahrscheinlich hat Frau Nocun einfach das Netz noch nicht verstanden. Es gibt schließlich so viele neue Geschäftsmodelle, wie man sich als Politikerin über Wasser halten kann. Die Bereitschaft von Menschen und Unternehmen, Politiker zu entlohnen, ist zweifellos da. Sonst gäbe es schließlich keine Spendenaffären. Insofern ist es unnötig und kontraproduktiv, dass sie jetzt so restriktiv mit sich und ihren Ressourcen umgeht. Sich zurückzuziehen und unter Verschluss zu halten wird ihrer Popularität und damit ihrem zukünftigen Einkommen nur noch mehr schaden. Sie sollte sich unter eine Ihr-Dürft-Mich-Alle-Umsonst-Ausbeuten-Lizenz stellen, um überall bekannt und beliebt werden zu können. Ganz sicher wird dann irgendwann eine noble Organisation – welcher Art auch immer – an sie heran treten und ihr eine gut bezahlte Tätigkeit anbieten.

Go with the Flow! So läuft das heute. Alles andere ist Old School.

AK

PIRATDETEKTIV: BOHLEN HAT NICHT GESTOHLEN

In Pressemitteilungen wird behauptet, Dieter Bohlen habe geklaut. Für den Andrea-Berg-Song Piraten wie wir soll Bohlen unverhohlen Melodieteile sowie rhythmische und klangliche Merkmale aus dem Tina-Turner-Song The Best genommen haben.

Foto: Dirk Vorderstraße, Lizenz: CC BY 3.0

Foto: Dirk Vorderstraße, Lizenz: CC BY 3.0

„Bohlen hat gestohlen“ reimt sich. Aber stimmt es auch? Zur endgültigen Aufklärung hatte der Poptitan direkt nach Bekanntwerden der Vorwürfe – inspiriert durch den Titel seines Songs – einen Piratdetektiv engagiert. Dessen Auftrag bestand aus zwei Teilen.

Erstens sollte er sämtliche Musikdateien, die auf einer Kopie von „The Best“ beruhen, auf das Fehlen der von den fleißigen Musikwissenschaftlern benannten musikalischen Parameter untersuchen. Dazu fand er zunächst heraus, welche Institution den umfassendsten Zugriff auf die Daten weltweiter Computernutzer hat. Die Ermittlungen führten ihn zunächst zur NSA, jedoch stellte sich heraus, dass Google hier weit voraus ist. Der Detektiv konnte schließlich einen Fingerabdruck von „The Best“ mit Googles Datenbeständen vergleichen. Das Ergebnis: Nirgendwo fehlten Töne, Rhythmen oder Klänge.

Zweitens musste der Piratdetektiv das Original von Tina Turner untersuchen. Wie Google ihn an das Masterband geführt hat, darf er nicht sagen. Google hat in bewährter Manier ein Non-Disclosure-Agreement verfügt. Sanktioniertes Stillschweigen. Aber das Ergebnis liegt nun offen: Auch im Original der Aufnahme fehlt kein einziger Ton.

Es ist also infam, Dieter Bohlen Diebstahl vorzuwerfen. Es fehlt ja nichts! Gleichzeitig ist bewiesen, was die Piratenpartei und immer größere Teile der Grünen längst erkannt haben: „Geistiges Eigentum“ ist eine Fehlkonzeption, und noch schlimmer ist es, vom „Diebstahl“ geistigen Eigentums zu sprechen. Denn wo nichts fehlt, kann kein Diebstahl stattgefunden haben. Dieter Bohlen hat Tina Turner nichts weg genommen, so wie auch kein Internetnutzer jemandem etwas weg nimmt, wenn er Songs oder Filme über Tauschbörsen oder Sharehoster unlizenziert verbreitet.

Unverständlich bleibt, wieso sich die selben Leute, die für freies Filesharing sind, über Dieter Bohlens „Diebstahl“ ereifern. Genauso wenig, wie der Titan Tina Turner um Erlaubnis gefragt hat, haben sie jemals die Urheber von Songs
oder Filmen um Erlaubnis gefragt, bevor sie sie munter kopiert, verbreitet oder verwurstet – und manchmal über Youtube zu Geld gemacht – haben. Dieter Bohlen macht auch nur Geld. Und die NSA sowie Google nehmen ebenfalls niemandem etwas weg, wenn sie Kopien persönlicher Nutzerdaten auf ihren Servern speichern und verwursten.

„Everything is a Mashup“. Ob Songs, Filme oder Nutzerdaten – egal. „Sharing is caring“. Wer sich aufregt, ist von gestern.

Was im Fall Bohlen erneut deutlich wird: Der technische Fortschritt erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen. Die Zukunft gehört der offenen Vernetzungskultur, in dessen Grundfeste Moral und der Begriff des Diebstahls einfach nicht passen. Allerdings wird dieses Umdenken noch einige Zeit in Anspruch nehmen und wohl noch viele Piratdetektive beschäftigen.

Immer mehr Anti-Abmahn-Anwälte, die nach den jüngsten Vorstößen des Bundesjustizministeriums gegen ihre besten Arbeitsbeschaffer, die Abmahnanwälte, um ihr Geschäft fürchten, satteln übrigens mittlerweile auf Piratdetektiv um. Hier können sie tun, was sie immer taten: Beweisen, dass kein Diebstahl stattfand, obwohl er wahrscheinlich doch stattfand.

AK

Menschenrecht2k.to

Mit Movie2k ist letzte Woche eine der meistbesuchten illegalen Webseiten für den Gratiskonsum teurer und beliebter Filme vom Netz gegangen. Es wird spekuliert, ob die Seite im Zuge von Ermittlungen im Kino.to-Fall abgeschaltet wurde. Schließlich ermittelt die Dresdner Staatsanwaltschaft seit längerer Zeit. Allerdings ist die Seite wenige Tage später unter anderem Namen wieder aufgetaucht.

Auf der neuen Seite wird höhnend unter einem Stinkefinger verkündet: „Niemand sollte die Macht haben, jemanden wegen Geld zu richten! Das alles hier ist das Resultat eines kollektiven Bedürfnisses der Menschen nach kostenfreien Medien.“

Bildschirmfoto 2013-06-05 um 20.45.05

Man fühlt sich an die Parolen von Kim Dotcom und The Pirate Bay erinnert. Natürlich schreibt das Portal kein Wort darüber, dass es an den „kostenlos“ vertriebenen Inhalten durch Werbung reich wird, ohne auch nur einen Cent an die Erschaffer der teuer und durch intensiven persönlichen Einsatz hergestellten Werke abzugeben. Die heuchlerische Rechtfertigung dieses Schwindels mündet in dem PS: „Wählt die Piratenpartei“.

Die Piratenpartei dürfte sich aber eigentlich gar nicht zuständig fühlen, die Plattform zu verteidigen. Die Partei hatte sich schließlich im vergangenen Jahr – wohl vordergründig – mehr und mehr von den Machenschaften solcher illegalen Angebote im Netz distanziert. Ihr Ziel war es, ein Image aufzubauen, dass sie keineswegs die Existenzgrundlagen der Urheber als wichtiger Wirtschaftskraft unseres Landes bekämpfe. Floskeln wie „wir wollen die Urheber befreien und stärken“ sind in nahezu allen Urheberrechts-Statements vorhanden. Die Piraten hatten es als schädlich erkannt, wenn der Eindruck entsteht, dass sie stets die Interessen der Infrastruktur-Industrie über die von Kreativen stellen und Kreative zu Kostenloslieferanten ausbeuterischer Portale machen wollen. Pirat Christopher Lauer hatte im Mai 2012 eine sehr eindeutige Ansage gemacht: „Wie mit Internetangeboten wie Megaupload und kino.to umgegangen werden soll, ist auch bei Piraten klar: abschalten!

…abschalten?

Was von dieser Ansage nunmehr – mitten im Bundestagswahlkampf – zu halten ist, führt die Piratenpartei am Beispiel des Kino.to-Nachfolgers Movie2k.to vor. Wer nämlich inzwischen auf die URL der Seite geht, wird von den angeblich der Piratenpartei nicht bekannten Betreibern direkt zur Piratenpartei umgeleitet. Und die zeigt sich, anstatt sich in Erinnerung an die Worte Christopher Lauers entschieden zu distanzieren, hoch erfreut über diesen Aufmerksamkeitsschub und baut inhaltlich voll auf die Geschäftstaktik des Portals auf. Von Distanz oder Abschalten-Wollen ist keine Spur mehr.

Alle, die mal wieder einen teuren Film kostenlos saugen wollen, stoßen nun auf eine demagogische Rede des Piraten Bruno Kramm. Er versucht in einem aufgesetzten Wort-Zum-Sonntag-Stil zu vermitteln, dass das etablierte Urheberrecht nur den großen „Verwertern“ nützt, während es die Interessen der Urheber und Künstler negiert. Auch er sagt kein Wort dazu, dass das illegale Filmportal eine Menge Geld mit den Werken von Urhebern und Künstlern verdient, ohne sie dafür zu entschädigen. Er erklärt natürlich mal wieder nicht, dass es das etablierte Urheberrecht ist, das genau dies nicht zulässt und jedem einzelnen Urheber – nicht per se dem „Verwerter“ – eine Beteiligung am wirtschaftlichen Vorteil seines Werks zugesteht. Was er mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln vertuscht: Das Urheberrecht steht dem Geschäftsmodell von Movie2k und anderen anonymen Selbstbedienungsportalen im Wege. Der Kern des Modells ist kostenlose Konsumgüterbeschaffung, also Gewinnmaximierung durch Nichtbezahlung.

Bruno Kramm unterstützt das offenbar und bläst den dabei zwangsläufig aufsteigenden Geruch von Kreativen-Ausbeutung süffisant gegen genau die Geschäftspartner von Urhebern, die sich um die Eintreibung der ihnen zustehenden Anteile am wirtschaftlichen Vorteil ihrer Werke kümmern. Bevorzugt wettert er gegen die GEMA. Er versucht, Ahnungslosen den Eindruck zu vermitteln, er wolle die Stellung von Komponisten und Textdichtern stärken, indem er für mehr Rechte gegenüber der GEMA kämpft. Diese Rechte sollen dann die Verluste kompensieren, die Musikurheber durch das parasitäre Netz-Geschäft erleiden. Tatsächlich will er beispielsweise bewirken, dass GEMA-Mitglieder das Recht bekommen, einzelne Werke kostenlos zu veröffentlichen. Dabei hat die GEMA gar keinen Einfluss auf den Abgabepreis eines Tonträgers. Es geht Kramm also darum, Werke kostenlos medial nutzen zu lassen. Der Allgemeinheit verkauft er es als „Stärkung der Urheber“. Aber es ist nichts anderes, als wenn man gewerkschaftlichen Tarifvertragspartnern das Recht zugestehen würde, einzelne Jobs auch untertariflich zu bezahlen. Es ist eine zynische Form der „Stärkung“.

Bleibt also festzustellen, dass die Piratenpartei trotz aller Bemühungen, Urheber ins Boot zu holen, offenbar nichts dazu gelernt hat und heute schärfer denn je Gratiskultur für Konsumenten nebst Gewinnmaximierung für illegale Portale voran treibt. Schließlich sei es, wie Bruno Kramm mal gesagt hat, ein Menschenrecht, amerikanische TV-Serien (sofort und kostenlos) konsumieren zu dürfen. Wirtschaftliche Fairness und Balance im Netz zu etablieren setzt er mit Ausschluss Einzelner gleich, als diene die Kasse im Supermarkt dem Ausschluss von Kunden. Dass man TV-Serien und Filme auch auf legalem Weg im Netz konsumieren und stöbernd entdecken kann – etwa durch Filmportale wie Lovefilm.de oder Watchever.de – interessiert ihn im Zuge seiner Ansprache nicht. Lieber fischt er in trüben Gewässern nach Wählern.

Da fragt man sich bei all der offenkundigen Interessengleichheit zwischen Portal und Partei, weshalb sich Movie2k.to nicht gleich in Menschenrecht2k.to umbenannt hat. Denn das Tauschen von Filmen ist auf solchen illegalen Portalen, so die höhere Schule des Piratengeschwurbels, nur Nebensache. In Wahrheit geht es da um freie Meinungsäußerung, Demokratie, Teilhabe am kulturellen Leben und Informationsfreiheit. Der kürzlich von Ermittlern aufgesuchte private Uploader, der wohl 120.000 Filme auf das damalige Kino.to hochgeladen hat, verdient eigentlich den Friedensnobelpreis. Und dass etwa 10.000 Besucher minütlich von Movie2k.to zur Piratenpartei umgeleitet werden, zeigt, wie viele Menschen trotz alltäglicher Belastungen aktiv für Demokratie und Menschenrechte kämpfen. Es ist rührend – und für das Portal eigentlich ein guter Grund, den Stinkefinger umzugestalten:

Bildschirmfoto 2013-06-05 um 20.38.25

AK

WAHRSAGER: SKLAVENHALTERPARTEI EILT BALD AMAZON.DE ZU HILFE

Schlimme Vorwürfe werden Amazon.de in der ARD-Reportage „Ausgeliefert!“ gemacht. Von einer Schattenwelt ist da die Rede. Offenbar werden Leiharbeiter über beauftragte Subunternehmen nach allen Regeln der Kunst ausgebeutet: Zu siebt in eine kleine Hütte gestopft und im Keller des Restaurants abgefüttert wie die Schweine; gruppenweise in kleine Bungalows zum Schlafen geschickt; überall von einer paramilitärischen Security gegängelt, deren Männer rechtsradikal anmutende Thor-Steinar-Pullis tragen; weit unter Tarif bezahlt; für Verspätungen der von Amazon.de selbst geheuerten Busse mit Lohnabzug bestraft; faktisch rechtelos und jederzeit ohne Angabe von Gründen wieder gekündigt; nach erbrachtem Nutzen wie Postpakete ins Heimatland zurückgeschickt.

Moderne Sklaverei scheint das zu sein, ermöglicht durch Leiharbeitsfirmen wie Trenkwalder, mit deren Hilfe Amazon.de arbeitsrechtliche Richtlinien unterläuft, um am Ende billiger als die Konkurrenz zu sein.

„Wie weit darf billig gehen?“ fragen die Autoren der Reportage. Unterdessen fragen sich manche Konsumenten im stillen Kämmerlein besorgt, ob etwa Produkte bald teurer werden, weil Amazon.de sich von dem moralischen Schreckensbild zu humaneren Praktiken genötigt fühlen könnte.

Wahrsager allerdings sehen, dass die Praktiken noch einige Zeit Bestand haben werden. Die Firma Trenkwalder gibt sich schließlich nicht umsonst den Slogan „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt!„. Das ist programmatisch. Magische sieben Jahre nach einem ominösen Ereignis in Schweden, das hier zur Unglücksvermeidung nicht benannt wird, müsste sich laut Orakel um Amazon.de herum aus der Infrastruktur von Trenkwalder eine politische Partei gründen, um den moralischen Schrecken zu verjagen und das attraktive Billig-Angebot samt seiner dreckigen Geschäftspraktiken gesellschaftlich zu rechtfertigen. Die Partei hat unmittelbar gute Chancen bei den Wählern, da viele von ihnen gern weiter billig und bequem bei Amazon.de bestellen und von den etablierten Parteien die Nase voll haben.

Die neue Partei wird dem Orakel zufolge den Anstrich einer ultramodern-verbraucherfreundlichen Freiheitspartei haben und zehn magische Kriterien erfüllen:

1)   Sie wird nach dem schlimmsten Vorwurf benannt sein, den Amazon.de ertragen muss. Also: Sklavenhalterpartei. „Sklavenhalter“ dient als Geusenwort. Es fängt die Verunglimpfung auf und bewirkt eine gesellschaftliche Neubewertung. Der Mythos: „Ihr nennt uns Sklavenhalter – wir nennen uns Sklavenhalter. Da habt ihr den Salat!“ Als Logo wird sie den orangefarbenen Amazon-Pfeil zum S-förmigen Messer umgestalten.

2)   Sie wird  alle positiven Einzelaspekte der Praktiken von Amazon.de zu dem Weltbild zusammenschustern, dass Leiharbeit grenzenlos human ist: Leiharbeit schafft goldene Arbeitsmöglichkeiten für Menschen, die Arbeit bitter nötig haben; Leiharbeit ist für ausländische Arbeiter wie ein kostenloser Sprachkurs; kein normaler Arbeiter schläft so fest und sicher, wie wenn er von H.E.S.S. Security gratis überwacht wird. (Die spanische Mutter von drei Kindern sagt in der Reportage ja auch, dass sie froh war, bei Amazon.de arbeiten zu dürfen.) Vor allem: Durch Leiharbeit werden die Arbeiter befreit von den Gängelungen fester Verträge und tariflicher Löhne. Freie Arbeit und freier Zugang zu humanen Ressourcen wird also das das höchste Ideal in diesem Weltbild sein.

3)   Sie wird darauf pochen, dass die Praktiken von Amazon.de in der digitalen Gesellschaft normal und daher zu akzeptieren sind. Leiharbeit nach dem Modell Trenkwalder ist schließlich Realität. Und die Amazon-Busse, mit denen Menschen wie Spielzeug zusammengehäuft und herumgeschoben werden, halten die Überbesetzung doch technisch einwandfrei aus. Was technisch möglich ist, muss man akzeptieren.

4)   Sie wird einen niedlichen Reim bemühen, der vor allem jungen Menschen zu einem zeitgemäßen Gefühl gegenüber Arbeitern verhilft: Leihen ist Weihen.

5)   Sie wird behaupten, dass Gehaltszahlungen überkommen sind und es Sache der Arbeiter ist, sich neue Entlohnungsmodelle auszudenken, da es nicht Aufgabe einer Partei sein kann, hier vorzugreifen.

6)   Sie wird für Gewerkschaften, Betriebsräte, Arbeitnehmerverbände, Arbeitsanwälte etc. einen zusammenfassenden Hassbegriff schaffen: Arbeitermafia.

7)   Sie wird betonen, dass es genug Menschen gibt, die gern arbeiten und denen man daher auch keinen wirklichen Schaden zufügt, wenn man sie unter Tarif bezahlt. (Menschen, die beim Arbeiten an Geld denken, sind gar keine echten Arbeiter, weil es ihnen ja ums Geld geht und nicht ums Arbeiten.)

8)   Sie wird Billig-Versandhäusern neoliberal alle Freiheiten ermöglichen. Gleichzeitig wird sie verrottetes kommunistisches Allgemeingut zur politischen Notsuppe heißkochen: Die Produkte, die Amazon.de verschickt, sind so wichtig, dass man es vor der Gesellschaft nicht verantworten kann, dafür fair bezahlte Arbeitskräfte einzusetzen.

9)   Sie wird dankbar alle wissenschaftlichen Studien zitieren, die der amerikanischen Milliardenkonzern Amazon im Rahmen seiner Lobby-Arbeit finanzieren wird. Die Studien werden belegen, dass Leiharbeit Menschen positiv ins Arbeitsleben integriert und sie nur Vorteile daraus ziehen. Leiharbeiter werden in der Regel durch Headhunter entdeckt und machen schneller Karriere. Vor allem werden Studien systematisch gegen das Arbeitsrecht ankämpfen und klarstellen, dass Menschen auch ohne Einhaltung rechtlicher Standards bereit sind, für ihr Überleben zu arbeiten und ihren Bossen ohne altmodische Rechte viel souveräner gehorchen.

10)  Sie wird intern in höchstem Maße intrigant und zerstritten sein, da der Hang ihrer Funktionäre zum Ausboten und Abzocken so groß sein wird, dass sie ihn auch aneinander ausleben werden. Sie werden erst freiwillig und unentgeltlich bis zum Anschlag arbeiten, um den Leiharbeitern ein gutes Vorbild zu sein. Dann werden sie sich entnervt gegenseitig Ausbeutung und Versklavung vorwerfen und reihenweise an Burnout erkranken. Irgendwann, wenn sie erste Landtage ergattert haben, werden sie fairere Entlohnung und Arbeitsbedingungen für sich selbst fordern und immer wieder sagen: Wir wollen das Arbeitsrecht nicht abschaffen, sondern nur reformieren. Das allerdings wird sie von anderen Parteien ununterscheidbar und zusammen mit unzähligen Skandalen so unglaubwürdig machen, dass sie nach einem kurzen Hype wieder von der politischen Bildfläche verschwinden werden. Ein paar positive Anstöße für ein modernes Arbeitsrecht werden die etablierten Parteien durch die Giftkur dennoch bekommen. Auch wird man nachdenken, wie weit billig mit Wertschätzung dessen vereinbar ist, was man erwirbt – vor allem mit der Wertschätzung der hinter Produkten und Leistungen stehenden Menschen.

AK

ANNETTE SCHAVAN versus MASHPUSSY

Wir sind die ProsumentInnen. Wenn wir remixen, schreiben wir die Geschichten von Liedern, Romanen und Filmen weiter. Die Kopie ist unser Herzschlag. Sie ist der Puls des Netzes, wir können gar nicht anders als die ganze Zeit kopieren. Die Kopie ist der Reproduktionsprozess unserer Remix-Kultur, die Zellteilung, auf der jeglicher Informationsfluss beruht.

Das ist das Credo von Mashpussy, die in ihren fünf Pussyrants ausdrückt, was auch die untergehende Piratenpartei im Namen der Netzgemeinde predigt: Ein Grundrecht auf Remix, das Recht auf freies Sharen von digitalisierten Werken und eine Beschränkung der Kontrolle, die Urheber über ihre Werke ausüben können.

Aber ist der Wunsch neu? Zu treffend für bloße Satire berichtet EINE ZEITUNG, dass die Mehrheit der Internetgemeinde die auf ihrem Doktortitel ausgerutschte Annette Schavan im Bildungsministeramt lassen will, „weil sie schon 1980 copy & paste mit Schreibmaschine beherrschte“. Schavan hat, so betrachtet, ebenso wie Karl-Theodor zu Guttenberg einfach Paste-Kultur gelebt und Bestehendes ohne lästiges Zitieren „weiter geschrieben“. Ihre Doktorarbeit ist ein Mashup und sie ihrer Zeit weit voraus. Karl-Theodor zu Guttenberg hatte die Zeichen der Zeit mindestens findig erkannt und das Pasten mit moderneren Mitteln auch etwas umfangreicher betrieben.

Leider hält Mashpussy seit einiger Zeit den Rant. Fragen wir also die Piratenpartei zum Fall Schavan. Die sagt:

Eine Person, die in ihrer Dissertation geistige Leistungen anderer als ihre eigenen ausgegeben hat, ist nicht dazu geeignet, das Amt der Bildungsministerin glaubwürdig auszufüllen.

Seltsam. Das klingt irgendwie gar nicht piratig-mashig-netzgepulst. Bruno Kramm, der Mashmacker und Urheberrechtschefclown der Piratenpartei, bläst dasselbe dröge Horn:

Piraten fördern die freie Kopierbarkeit und das Verarbeiten fremder Werke ohne urheberrechtliche Barrieren. Dabei spielt für uns die Verbundenheit und Ehrlichkeit gegenüber den Autoren die wir zitieren, ein große Rolle. Plagiateure wie Anette Schavan demonstrieren eine verlogene Doppelmoral.

Ach was? Verbundenheit und Ehrlichkeit? Das sind nicht gerade die Gründungswerte der Piratenpartei. Auch die „geistigen Leistungen anderer“ standen nie als schützenswert im Zentrum. Wo immer im Jahr 2012 Kreative auf Würdigung und Abgrenzung ihrer geistigen Leistung bestanden, hörten sie von Piraten Dinge wie: Ihr macht doch gar nichts Besonderes, sondern krempelt nur das euch nicht gehörende Kulturgut ein bisschen um; das können im Zweifelsfall sogar Computer; es ist nicht hinreichend um daraus irgendwelche Vorrechte abzuleiten. „Geistiges Eigentum“, an das man bei den aktuellen Statements schon denken kann, lehnte die Piratenpartei ab und folgte lieber mit Mashpussy dem Leitbild der Wissensallmende mit fröhlich-frivol-kostenneutralem Gemeineigentum am Werkschaffen des (hoch geschätzten und natürlich nicht ausgebeuteten!) Einzelnen.

Da ist es doch erstaunlich, dass Annette Schavan von den selbsternannten Ideenkopierern nun nicht geschont, sondern angegriffen wird: Sie habe sich fremde Inhalte zu eigen gemacht. Das wirft ein neues Piratenlicht auf File-Sharer und Betreiber kommerzieller Hosting-Plattformen, die sich ebenfalls Werke Anderer zu eigen machen, indem sie sie benutzen, um sich gegenseitig Konsumvorteile oder Profite zuzuschustern, die komplett an den Erschaffern der „geteilten“ Inhalte vorbei gehen.

Ja, hier musste ein bisschen Platz für einen Piratenaufschrei gelassen werden. Es ist doch klar, dass die Fälle nicht in jeder Hinsicht vergleichbar sind. Ungehinderten Datentausch und korretes Zitieren kann man durchaus gleichzeitig fordern. Wenn man aber den größeren Kontext beachtet, erklärt sich das schale Gefühl, das die Piraten mit ihren aktuellen Statements hinterlassen: Solange es um das korrekte Zitieren in der Wissenschaft geht, sind strenge Regeln zur Abgrenzung geistiger Eigenleistungen von dem untergeordneten Informations-Kollektiv genehm. Sobald im Bereich der wirtschaftlich ausgerichteten Kulturgüterproduktion Vergütungsregeln (Verwertungsvorgänge) ins Spiel kommen, wird aber das Informations-Kollektiv als übergeordnet herangezogen, um die Eigenleistung zu schmälern. Auf Deutsch: Geistiges Eigentum ist so lange okay, wie es nichts kostet und keine Zugangsbeschränkungen bedingen kann. Das ist dann wohl der Kern der Piraten-Regel, dass seine gewissenhafte Nennung das einzige verbindliche Recht eines Urhebers sein sollte. Denn ein wahrhaft ideeller Urheber möchte doch niemals Geld mit seiner Leistung verdienen. Er ist stolz, rezipiert und zitiert zu werden. Gestützt wird die Regel, und das macht Fälle wie den Schavans hochschulintern pikant, von einigen Hochschullehrern mit einer gewissen Genugtuung, weil sie es mangels Wirtschaftlichkeit ihrer eigenen Werke gewohnt sind, nur fürs Gelesen- und Zitiertwerden in kleinen Fachkreisen zu schreiben. Sie haben mit der Minimalisierung des Urheberrechts durch Streichung von Urheberansprüchen aufgrund von Nutzungsvorgängen nichts zu verlieren. Eher gewinnen sie gegenwärtig durch den modern-piratigen Anstrich ein bisschen an Coolness und Publicity und nebenbei mehr Freiheit, fremde Werke für ihre Netz-Präsentationen zu verwenden. Jedenfalls liegt einigen die Forderung, dass doch bitte alle Kreativschaffenden dieses unwirtschaftliche Minimalprinzip leben sollten, auch wenn ihre Werke für deren Verwerter wirtschaftlich hoch einträglich sind, alles andere als fern.

Wenn man spasseshalber mal akzeptiert, dass die Nennung alles ist, was ein Urheber an verbindlicher (also auch einzufordernder) Wertschätzung seiner Arbeit erwarten darf, stimmt auch Bruno Kramms Satz: „Die PIRATEN vertreten ein positives, schöpferisches Menschenbild. Wir schätzen die Meinungen, das Wissen und die Schöpfungen anderer.“ Jeder schätzt die Schöpfungen Anderer eben auf seine Weise: Es ist Ausdruck höchster Wertschätzung, wenn Konsumenten Werke auf Tauschbörsen in Umlauf bringen. „Sharing is Caring“. Kim Dotcom hilft der Menschheit, all die großartigen Werke kostenlos tauschen und konsumieren zu können. (Bloß finden sich auf seinen Plattformen seltsamerweise so gut wie keine wissenschaftlichen Werke, sondern nur solche mit kommerziellem Potenzial. Warum eigentlich???) Das ist Ausdruck seiner Wertschätzung und kulturellen Ader. Die Piratenpartei setzt sich für das freie nonkommerzielle Privatkopieren ein, weil sie Kultur so sehr schätzt, dass an ihre Verbreitung keine Bedingungen geknüpft werden dürfen. Und wenn kommerzielle Plattformen an diesen nonkommerziellen Kopiervorgängen reich werden, ohne Urheber zu beteiligen, ist das der Piratenpartei herzlich egal.

Ja, im piratösen Nebel gibt es für jeden Nutznießer des schiefen Freiheitsverständnisses eine heiligende Schwurbelei. Für Kreative gibt es immerhin eine Beschwichtigungsformel: Wenn sie wirklich Künstler sind, kommt es ihnen auf Profit gar nicht an. Piratiges Auftreten macht also nicht nur Wissenschaftler, sondern auch sie cool und hilft ihnen im Fall von Zweifelhaftigkeit, zu beweisen, dass sie echte Künstler sind, von denen nur böse Zungen behaupten, es ginge ihnen um Geld. Einigen nützt das.

Nur für Annette Schavan gibt es aktuell nichts Nettes. Seltsam. Es könnte doch Ausdruck ihrer höchsten Wertschätzung gegenüber den benutzten Textstellen sein, dass sie die Gedanken weiterentwickelt hat. Zu viel korrektes Belegen hätte sie in ihrer Schreib-Freiheit behindert. Vielleicht wäre das Werk dann insgesamt viel schwächer geworden, oder sie hätte es neben der politischen Arbeit – wie auch Karl-Theodor zu Guttenberg – gar nicht fertig stellen können. Sie hat auch nichts gestohlen, denn die Textstellen sind im Original noch da. Da wurde bestimmt nichts aus Unikaten ausgeschnibbelt! Plagiieren ist technisch heute im Übrigen ganz einfach möglich und wirklich sehr, sehr verbreitet. Wir werden es nie völlig verhindern können. Müssen wir uns dieser Realität nicht einfach stellen anstatt mit Sanktionen dagegen vorzugehen? Sollte, falls wir Doktortitel überhaupt noch brauchen, nicht sowieso lieber das mildtätig-neutrale Unternehmen Google anstelle von korrupten Universitäten entscheiden, wer einen solchen Titel verdient hat? Google ist jedenfalls schneller im Aufdecken von kopierten Passagen als ein durchschnittlicher Professor.

Nein, im Fall Schavan endet für die Untergangspiraten dann doch strikt die Freiheit im Umgang mit fremden Inhalten. Damit schlägt allerdings auch das Rechtfertigungs-Rettungsschiff der Piraten Leck, nämlich weil deutlich wird, wie sehr verbindliche Regeln im Umgang mit geistigem Gut als Teil einer nicht nur oberflächlichen Freiheit gebraucht werden. In der Wissenschaft wird das von den Fürsprechern der „freien Kultur“ so sehr gepriesene „freie Schreiben“ und ungehinderte Remixen durch das Gebot der Zitation deutlich erschwert. Das ist für die Schreiber aufwändig und lästig, sichert aber langfristig Qualität. Auf dem Kulturgütermarkt wird das „freie Verbreiten“ durch das Gebot der Vergütung und Einwilligung zur Bearbeitung erschwert. Das ist auch aufwändig und lästig, sichert aber langfristig ein Stück Qualität von Werken und die Teilhabe der Erschaffer am wirtschaftlichen Vorteil der Werkverbreitung. Es hilft ihnen, in ihre künstlerische Zukunft und neue aufwändige Werke zu investieren. Die Metapher „geistiges Eigentum“ greift in beiden Bereichen.

Vielleicht macht der Fall Schavan deutlich, dass Mashpussy – repräsentativ für viele Netzapologeten – die Sache etwas einseitig sieht:

Das Urheberrecht zwingt KünstlerInnen in einen Wettbewerb um Originalität. Jeder gegen jeden. Urheber gegen Urheber. Eifersüchtig bewachen sie ihre geistigen Schöpfungen und beäugen argwöhnisch jeden Mitstreiter als potentiellen Dieb und Spion, der es nur auf ihr sogenanntes geistiges Eigentum abgesehen hat. Als Einzelkämpfer haben sie es nie gelernt, ihre Ideen und Werke zu teilen und in einen gemeinsamen Pool an Kreativität zu geben. Dadurch delegitimiert das Urheberrecht die Vorstellung einer Wissensallmende und verkrüppelt soziale Verbindungen.

Wie könnte man ernsthaft solchen Wettbewerb in der Wissenschaft als fördernd gut finden, in der Kunst und Kulturgüterproduktion aber als Bremse ablehnen? Dass kurzsichtige und Individualrechte mit Füßen tretende Gedankenkonstrukte, die diesen Widerspruch tolerieren, aus der Politik verschwinden, ist jedenfalls aktuell wichtiger als die legitime nachträgliche Überprüfung von Doktorarbeiten. Und es ist durchaus seltsam, dass die Überprüfung von Doktorarbeiten ausgerechnet in einer Zeit in Mode kommt, in der mehr denn je über Mashup und die demokratisch-freiheitlichen Aspekte des freien Verwurstens fremder Inhalte philosophiert wird.

AK

PS: Vielleicht haben die Gutachter auch einfach den unermesslichen kulturellen Wert der Arbeit Schavans verkannt. Denn „Kultur ist Kopie und Kopie ist Kultur“, wie bln.fm über Dirk von Gehlens Streitschrift „Mashup. Lob der Kopie“ schreibt. Die Schrift will der Besprechung zufolge mit „begrifflichen Unklarheiten wie dem ‚geistigen Eigentum‘ oder der unsäglichen Kampfparole ‚Raubkopie'“ aufzuräumen. Der Fall Schavan erscheint in einem völlig neuen Licht, denn: „… unsere binär kodierten Begriffe vom famosen Original und dessen schäbiger Kopie sind lediglich Zuschreibenden und damit soziale Konstruktionen.“ Eigentlich unverständlich, dass von Gehlen in der selben Besprechung gesagt wird, er müsse aufpassen, nicht alle Konzepte in einen Topf zu schmeißen und diese zu einem postmodernen Mischmasch zu verrühren. Genau dieses Mischmasch braucht man doch, um sämtliche Fragen von Urheberschaft und Kopie zu egalisieren und die moderne Welt zu ermöglichen, die von Frau Schavan einfach ein bisschen früher erahnt wurde.

PIRATEN AUS NIEDERSACHSEN, WOLLT IHR NOCH WAS SAGEN?

PiratenwahlAK

GRATISMENTALITÄT – 2013 WIEDER ERLAUBT?

Am 18.12.2012 drischt Sascha Lobo auf Kulturstaatsminister Bernd Neumann ein, weil der gern „Gratismentalität“ sagt: Der Begriff ist Unsinn und unterstellt dem Volk erwiesenermaßen zu Unrecht, Urheberrechte im Internet nur deshalb zu missachten, weil es für digitale Produkte nicht zahlen will. Nun gut. Aber gleichzeitig leugnet wohl niemand, dass ein an sich legitimes Interesse im Volk besteht, Produkte preisgünstig oder auch gratis zu bekommen. Gibt man bei Google „film download“, „musik download“, „buch download“ oder „software download“ ein, wird immer auch der Ergänzungsvorschlag „kostenlos“ gemacht. Lobos Verärgerung wird, vor dem eigentlichen Clou, auf jeden Fall etwas verständlicher, wenn man sieht, was er nicht so explizit erwähnt: Es muss das illegale Angebot ja erstmal mitsamt einer funktionierenden Zahlungs-Infrastruktur für Werbedienste geben. Dazu gehören Viele, nicht nur die Nutzer, die daher wirklich nicht alle Schuld am Piraterie-Problem tragen. Und: Google selbst – nicht Herr Neumann, wie Sascha Lobo polemisiert – ist „gratismental“. Der Suchmaschinenbetreiber kämpft beharrlich durch millionenschwere Unterstützung von Politik und Wissenschaft für die Beschneidung von Copyrights und Urheberrechten. Und wirbt selbst auf illegalen Portalen. Warum? Er und seine für ihn besonders attraktiven Gratis-Anbieter wollen selbst das meiste Geld am Vertrieb digitaler Inhalte verdienen und dabei möglichst wenig – gern auch gar nichts – an die Erschaffer der Inhalte abgeben. Die ach so geheiligten Nutzer sind nur Mittel zum Zweck im Milliardengeschäft. Inhalte ungeachtet der Interessen ihrer Hersteller gratis nehmen (oder geschickt durch Nutzer nehmen lassen) und durch Werbekunden teuer bezahlt möglichst ohne Beteiligung der Hersteller wiederum gratis einer größeren Zahl von Nutzern zugänglich machen ist die mal mehr, mal weniger direkt umgesetzte Maxime der Google- und Facebook-Familien ebenso wie der einschlägigen illegalen Anbieter.

Also sind es ein bisschen die Nutzer und ein bisschen die Netz-Dienste, die das Real-Gespenst der Gratis-Mentalität in ihre Mitte nehmen. Es im Bereich der unregulierten Verbreitung digitaler Inhalte völlig vom Nutzer weg reden zu wollen, ist in einer Welt, die an allen Ecken mit Billig- und Gratisangeboten wirbt, albern. Wer gern mit Worten bastelt, kann natürlich gern für „Mentalität“ einen besseren Ersatz finden. Aber das ist wohl eher Beiwerk.


Und jetzt kommt der Clou. Zum 01.01.2013 klärt uns Sascha Lobo darüber auf, „was man 2013 über das Internet wissen muss, um die Welt zu verstehen“. Er merkt vorsichtig an, dass Google zu groß und börsenorientiert ist, um „gut“ zu sein. Wichtigstes Thema des neuen Jahres sei aber Netzneutralität: „Zur größten Bedrohung für die Netzneutralität könnten in den kommenden Jahren nicht die Telekommunikationsunternehmen werden – sondern deren Kunden. Und zwar genau dann, wenn sie in Massen entscheiden, dass ein kostenloses Paket aus Facebook, YouTube, Chat und ein paar Dreingaben ausreicht.“ Der Hammer! Die armen Nutzer sind also Schuld daran, wenn Netzanbieter andere Nutzungsarten ausschließen und so die Netzneutralität mit Füßen treten? Wahnsinn. Da haben Piraten 2012 doch so sehr versucht, uns weis zu machen, dass die Gewohnheiten der Netz-Nutzer vorgeben, was legal, hoch moralisch, modern und schlichtweg einzig richtig ist. Sie und Lobo waren sich einig: Gratis-Mentalität ist nicht das Thema, und Nutzer gehören entlastet. Und jetzt das. Netz-Nutzer sind Mit(!)verursacher, dass das Netz nicht so werden könnte, wie es eigentlich sein sollte, und zwar ausgerechnet durch ihren Hang zum Gratis-Angebot! Schade, dass Lobo den falschen Begriff kurz vorher ausradiert hat, denn hier böte er sich wirklich an. Oder ist er 2013 wieder erlaubt? Anderenfalls wäre es seltsam, dass nur, wenn es um die Kreativbranche geht, die Argumentation, „das Problem möge doch bitteschön bei den ungezogenen Kunden liegen und damit nicht im eigenen Angebot“ von Lobo zum No Go erklärt wird, während im anderen Thema das Angebot die mechanische Abbildung des fragwürdigen Nutzerverhaltens darstellen soll.

Die unglaubliche Botschaft zusammengefasst: Im Bereich digitalisierter Kulturgüter geben bitteschön die Nutzer vor, wie das Netz zu funktionieren hat – koste es die Interessen der Kreativen zu Gunsten der Nutzer, wenn die Kreativbranche die Quadratur des Kreises nicht schafft: mit Gratis-Anbietern durch Bezahl-Angebote konkurrieren und dabei den Längeren ziehen. Beim Thema Netzneutralität sind die Nutzer eine Bedrohung für das Netz, wie es eigentlich zu funktionieren hat – koste es die  Solidarisierung der Netzhüter mit den Nutzern zu Gunsten von Wertvorstellungen, die über das Netz gestellt werden. Das heißt erstmal: Man versteht 2013 die Welt, wenn man sie nicht mehr versteht. Naja, wo sie schon nicht untergegangen ist, kann man das verschmerzen. Oder deutet sich hier ein gutes Vorzeichen an, dass man 2013 verstehen wird, dass das Netz inklusive all seiner Beteiligten verbindliche Wertvorstellungen und Regulierungen braucht, die sich nicht allein aus dem Netz selbst entwickeln?

AK

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11k2: Das wichtigste Wort ist Nein.

11.200 m/s ist die Geschwindigkeit, die man braucht, um die Erde zu verlassen. Eine gute Metapher für "über den Tellerrand". Oder für "eine von den über 8 Millarden subjektiven Sichtweisen".

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